Am 22.02.1930 ging der langgehegte Wunsch, auch in Nosbach eine Feuerwehr zu gründen, in Erfüllung. Unter dem ersten Brandmeister August Geibel formierten sich im Saale des Lokals Fuchs 25 aktive und 10 passive Mitglieder zu Steiger-,
Spritzen- und Ordnungsmannschaften. Diesen „Kameraden der ersten Stunde“ standen nur wenige einfache Hilfsmittel zur Verfügung, um den Feuerschutz im Brandbezirk Nosbach zu gewährleisten. Löscheimer, Spaten und Feuerpatschen waren zunächst die einzigen Gerätschaften mit denen versucht wurde, das Feuer zu bekämpfen. So war es ein Glück, dass die Wehr in den ersten Jahrzehnten – abgesehen von ein paar kleinen Kamin-, Wald- und Scheunenbränden – nur zu einem Großbrand bei der Familie Braun in Nosbach gerufen wurde (21.05.1954), welches indes gleich 5 Familien obdachlos machte.
Eitel Freude herrschte dagegen am 02. und 03. Juli 1955, beging doch an diesem Wochenende unsere Löschgruppe ihr 25. Stiftungsfest. Die Feier hatte nicht nur die Ortsbewohner und die übrigen Löschzüge der Gemeinde Eckenhagen auf den Plan gebracht, sondern Gäste aus dem gesamten Kreisgebiet. Höhepunkt der Geburtstagsfeier war die Ehrung von fünf verdienten Mitgründern, namentlich Albert Fuchs, Wilhelm Fischbach, Albert Meldau, Emil Schneider und Paul Nohl. Die fünf Jubilare erhielten aus der Hand von Kreisbrandmeister Spielhoff eine Auszeichnung für 25 Jahre Dienst am Nächsten.
Noch größer war die Begeisterung der Wehrmänner, als sie am 24.10.1964 aus den Händen von Gemeindedirektor Raeuther die Schlüssel für einen TSF FK 1250 in Empfang nehmen konnten. Mit diesem Fahrzeug begann für unsere Löschgruppe eine neue Epoche, sicherte uns das 6-sitzige Tragkraftspritzenfahrzeug doch bessere Aktivität und einen größeren Aktionsradius. Schnell sollte sich diese Neuanschaffung bewähren, galt es am 07.06.1967 einen Großbrand des landwirtschaftlichen Anwesens der Witwe Elfriede Schneider in Hardt zu bekäm- pfen. Dank des schnellen Eingreifens unserer Wehr sowie der umliegenden Löschzüge aus Wildberg und Eckenhagen gelang es zumindest, dass Vieh aus den Stallungen zu retten und das Übergreifen der Feuersbrunst auf das Wohnhaus zu verhindern.
Auf der Jahresdienstbesprechung 1968 trat Unterbrandmeister Wilhelm Fischbach aus Alters- und Gesundheitsgründen als Löschzugführer zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Helmut Lange von Gemeindebrand-meister Fuchs eingesetzt.
Nicht zuletzt dem großen persönlichen Einsatz von Oberbrmeister Helmut Lange und seinen außergewöhnlichen Fühungsqualitäten ist es zu verdanken, dass die Nosbacher Feuerwehrkameraden im Jahre 1973 in ein modernes, funktionelles Feuerwehrgerätehaus einziehen konnten und Nosbach als Standort eines neuen Rüstwagens RW 1 ausersehen wurde. Mit diesem Fahrzeug erschloss sich für die Wehr ein völlig neues Aufgabenfeld, welches mit dem der „Feuer“wehr der Gründerjahre nicht mehr viel gemein hatte. Mit Indienststellung dieses modernen Rüstfahrzeuges am 17.06.1973, die bei herrlichem Sonnenschein und unter großer Beteiligung der umliegenden Wehren und der gesamten Bevölkerung aus Nosbach ausgiebig gefeiert wurde, brach für die Kameraden aus Nosbach quasi ein völlig neues Zeitalter an.
Fortan hieß es, das Retten verunfallter Personen aus Kraftfahrzeugen mittels Rettungsschere und Spreizer zu üben, sich mit Ölumfüllpumpe und Hebekissen vertraut zu machen und den Umgang mit Schwimmweste und Schlauchboot zu erlernen.
Die fortschreitende Technisierung machte es darüber hinaus notwendig, dass sich die Kameraden zu Atemschutzträgern und Sprechfunkern ausbilden lassen mussten. Hierneben wa-ren Maschinisten-, Motorsägen- und Hilfeleistungslehrgänge zu besuchen, um den immer größer werdenden Anforderungen gerecht werden zu können.
Die Spezialisierung der Löschgruppe auf Einsätze der technischen Hilfeleistung „zu Lande und zu Wasser“ brachte es schließlich auch mit sich, dass sich zwei Drittel der Nosbacher Wehrmänner von der DLRG ausbilden ließen und alle Kame- raden in regelmäßigen Abständen vom Roten Kreuz in Erster Hilfe unterwiesen wurden.
Sicherlich war die Stationierung des ersten Rüstwagens der Gemeinde Reichshof in unserem 200-Seelen-Dorf Grund zur Freude aller Nosbacher Wehrmänner, war dieses Fahrzeug schließlich Garant dafür, Menschen in Not schnellere und effektivere Hilfe zukommen lassen zu können. Dass mit der Übernahme dieses Spezialfahrzeuges aber auch die ständige Konfrontation mit großem Leid, menschlichen Tragödien sowie Tod und Verwüstungen auf uns wartete, daran hat an diesem sonnigen 17. Juni des Jahres 1973 sicherlich niemand gedacht.
Tatsächlich aber waren wir nach Stationierung des Rüstwagens in Nosbach bislang in mehr als 700 Einsätzen gefordert, konnten dabei 80 schwerverletzte Personen aus lebensbedrohenden Lagen befreien und hatten 25 mal die traurige Pflicht, zu Tode gekommene Menschen zu bergen. Auf ein paar dieser Einsätze wird im Rahmen der Chronik an späterer Stelle etwas näher eingegangen werden.
Am 08.09.1974 erhielten wir erstmals Besuch von Kameraden der Brandweer Roden, dem Löschzug unserer niederländischen Partnergemeinde. Die anfänglich lediglich „partnerschaftlichen“ Beziehungen wurden in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von 2 bis 3 Jahren durch wechselseitige Besuche gepflegt und die Verbindungen wurden von Mal zu Mal intensiver. Mittlerweile darf die Beziehung der beiden Löschgruppen sicherlich als enge freundschaftliche Bindung bezeichnet werden, die jetzt schon seit 31 Jahren Bestand hat. Besonders verdient gemacht um die grenzüberschreitende Feuerwehrfreundschaft hat sich unser ehemaliger Löschgrup-penführer, Oberbrandmeister Wilfried Ufer, dem die Verbundenheit zu unseren niederländischen Kameraden immer eine Herzensangelegenheit war. Sein besonderes persönliches Engagement erfuhr auch in den Niederlanden außerordentliche Anerkennung; am 08. Juni 1996 erhielt Oberbrandmeister Ufer im Rahmen einer Feierstunde in Roden den Verdienstorden des niederländischen Feuerwehrverbandes verliehen.
Wir freuen uns, dass unsere niederländischen Feuerwehrkameraden nebst ihren Partnerinnen auch mit einer großen Abordnung an den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum unserer Löschgruppe teilnehmen konnten.
Nach den am 27.03.1976 vom Landesfeuerwehrverband Nordrhein-Westfalen beschlossenen Richtlinien wird seit 1978 in Eckenhagen der jährliche Leistungsnachweis aller oberbergischen Feuerwehren durchgeführt, an dem unsere Löschgruppe von Anbeginn an teilnimmt. Alljährlich haben sich zirka 100 Löschgruppen mit rund 1000 Feuerwehrkameraden einer Überprüfung ihres Leistungsstandes in technischer Hilfe oder beim Löschangriff, beim Anlegen von Knoten und Stichen, beim 450-Meter Staffellauf sowie in feuer-wehrtechnischer Theorie zu unterziehen. Bei den Prüfungen am 24.05.2003 erhielten insgesamt 7 oberbergische Feuer-wehrmänner für die 25. Teilnahme das „Feuerwehrleistungs-abzeichen der Sonderstufe in Gold mit gelbem Grund“. Die Tatsache, dass mit den Kameraden Dietmar Lange, Gerd Trabert, Hartmut Sterzenbach und Armin Leienbach allein vier dieser sieben Feuerwehrleute der Löschgruppe Nosbach ange-hören zeigt, mit welcher Kontinuität und Leistungsbereitschaft die Ausbildung in unserem Standort betrieben wird.
Der Ehrgeiz, sich auch im Wettstreit mit anderen Feuerwehr-einheiten zu messen brachte es mit sich, dass wir in den Jahren 1979 und 1983 als einzige Löschgruppe des Oberbergischen Kreises jeweils an den Landesausscheidungen zur alle vier Jahre stattfindenden Feuerwehrolympiade teilnahmen. Im sauerländischen Olpe sowie im münsterländischen Heiden belegten wir nach harten Wettkämpfen jeweils gute Plätze im vorderen Mittelfeld
Am 26. Mai 1984 nahmen wir auf Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Grünberg an den im hessischen Lardenbach stattfindenden internationalen Feuerwehrwettkämpfen teil. Nicht nur für die Kameraden unserer damaligen Wettkampfgruppe sondern auch für alle mitgereisten Schlachtenbummler waren die Vergleichswettkämpfe mit deutschen, österreichischen und französischen Feuerwehren ein beeindruckendes,
einmaliges Erlebnis.
Beifall auf offener Szene für Gert Dohrmann †
Im Jahre 1980 feierten wir am 17. und 18. Mai das 50-jährige Bestehen in einem großen Festzelt am Rasthaus Mühlenberg. Unter Mitwirkung einer der damals beliebtesten Kapellen Deutschlands, der Kapelle Egerland unter Conny Dellner mit dem Egerland-Trio und Sängerin Uschi wurde zwei Tage lang förmlich „die Nacht zum Tage“ gemacht. Im Rahmen des Festprogramms konnten noch vier Mitbegründer der Wehr, namentlich Albert Meldau, Willi Ufer, Otto Winheller und Emil Fuchs für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Ehrenoberbrandmeister Albert Meldau, ehemaliger Lehrer an der Volks-schule Nosbach und langjähriges Mitglied und Leiter unserer Löschgruppe hatte es sich nicht nehmen lassen, ein paar Tage seinen Altersruhesitz in Bad Honnef zu verlassen, um das Jubelfest im Kreise seiner Kameraden an alter Wirkungsstätte zu feiern.
Schnell aber holte uns nach all den Feierlichkeiten der „rauhe Alltag“ wieder ein, galt es doch Anfang der 80er Jahre eine Vielzahl von Bränden zu löschen, die – wie sich später heraus-stellte – ein jugendliches Trio aus dem Raum Wildbergerhütte gelegt hatte. Insgesamt mussten wir in dieser Zeit 21 Mal zu Brandeinsätzen ausrücken, so unter anderem am 21.04.1981 zu einem Brand auf dem landwirtschaftlichen Anwesen Theo Bray in Wildberg und am 17.10.1981 zu einem Großbrand auf dem Gelände der Fa. Sachweh in Wildbergerhütte. Nicht nur wir sondern auch die Kameraden aus Wildberg, Odenspiel und Eckenhagen waren froh, als die Brandserie ein Ende fand. Neben dem eigentlichen Feuerwehrdienst wurde unsere Mithilfe aber auch in „nachbarschaftlicher“ Hinsicht wie auf gemeindlicher, nicht feuerwehrtechnischer Ebene erforderlich oder erwünscht. So war unsere Löschgruppe in den Wintermonaten der schneereichen 80er Jahre an den Wochenenden stets auf den sogenannten Loipenparkplätzen zwischen Hespert und Tillkhausen eingesetzt, um für einen reibungslosen Park- und Skibetrieb zu sorgen.
Besonders interessant war der Dienst während der in diesen Jahren mehrfach ausgetragenen Schlittenhunderennen mit großer, auch internationaler Beteiligung, welche Tausende von Zuschauern in das Gebiet um die Silberkuhle lockte.
Interessant, spannend und abwechslungsreich waren in dieser Zeit auch die Parkurdienste, die wir für die Reitervereine Neumühle, Heidberg und Malzhagen versahen und die Teilnahme an einer im Jahre 1981 von der Dorfgemeinschaft Nosbach ausgerichteten Trecker-Korsofahrt durch die umliegenden Ortschaften. Insbesondere mit der Dorfgemeinschaft Nosbach e.V. verbindet uns ein mehr als gutes Verhältnis; seit Jahrzehnten ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich beide „Nosbacher Vereine“ gegenseitig bei allen Aktivitäten tatkräftig unterstützen. Ohne dieses Miteinander und ohne den Rückhalt in der gesamten Bevölkerung, wären viele Projekte unserer Löschgruppe unvorstellbar und nicht zu realisieren gewesen.
Aber auch zu anderen Vereinen oder Organisationen in „Nah und Fern“ werden freundschaftliche Beziehungen unterhalten, beispielhaft sollen hier der Schützenverein Heidberg, der MGV Glückauf Sangeslust Wildbergerhütte, der Musikverein Heid und der Feuerwehrmusikzug Bergerhof genannt werden.
Es ist erfreulich und mehr als begrüßenswert, dass das „Kirchturmdenken“ vergangener Generationen immer mehr abnimmt und die Ehrenämtler aller Couleur näher zusammen-rücken und sich gegenseitig in ihrem Wirken für die Allge-meinheit unterstützen. Nur in dem Bewusstsein und mit dem Wissen, dass die Bevölkerung unseres Brandbezirkes fest hinter uns steht, lassen sich die oftmals schweren und belastenden Einsätze fahren und verarbeiten.
Auch das Jahr 1986 hielt ein paar besonders belastende und schwer zu verarbeitende Einsatzfahrten für uns bereit.
Am 15.06.1986 wurden wir nach Eckenhagen, Blockhaus-straße gerufen, wo wir nach einem Mord an einer jungen Frau, die der Täter zudem noch angezündet hatte für die Staatsanwaltschaft und Gerichtsmedizin den Tatort auszuleuchten hatten. Nur drei Monate später, am 07.09.1986 wurden wir erneut nach Eckenhagen, Blockhausstraße gerufen. Diesmal war unsere Hilfe nach einem besonders tragischen Verkehrsunfall vonnöten. Ein 19-jähriger PKW-Fahrer hatte mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit an einer unübersichtlichen Stelle überholt, war mit dem PKW ins Schleudern geraten, hatte sich überschlagen und war mit dem Dach gegen eine Fichte geprallt.Der Baum knickte in 2,50m Höhe ab, und die Wurzeln wurden herausgerissen. Fahrer und Beifahrer wurden beim Aufprall aus dem Fahrzeug geschleudert. Bei unserem Eintreffen am Einsatzort lag das Fahrzeug auf dem Dach und wir konnten zwei eingeklemmte Personen im Fahrzeug erkennen.
Nachdem wir das Fahrzeug mittels hydraulischem Gerät angehoben und vorsichtig wieder auf die Räder gestellt hatten, mussten wir mit der Rettungsschere das Dach abtrennen, um die Eingeklemmten aus dem Fahrzeug befreien zu können. Als wir das Dach abgetrennt hatten stellten wir fest, dass sich noch eine dritte Person auf dem Rücksitz befunden hatte und hinter dem Beifahrersitz eingeklemmt worden war. Für die 18-jährige Kölnerin kam jede Hilfe zu spät; die vier anderen, schwerver-letzten Jugendlichen wurden ins Kreiskrankenhaus Gummers-bach gebracht.
Nur einen Tag vor dem Jahreswechsel 1986/1987, am Nach-mittag des 30. Dezember, wurden wir nach Wildbergerhütte beordert. Dort war ein 10-jähriger Junge aus Wildbergerhütte bei starkem Hochwasser in den Hamiger Bach gefallen, welcher nur wenige Meter weiter in die Wiehl mündet.
Der Schüler war von der starken Strömung in Richtung Talsperre mitgerissen worden. Mit Unterstützung von zwei Polizeihubschraubern wurde das Überschwemmungsgebiet bis zum Einbruch der Dunkelheit ergebnislos abgesucht. Am Silvestertag suchten wir und die Kameraden aus Wildberg und Odenspiel erneut bis zum Abend den Flusslauf und das Vorstaubecken der Talsperre ab. Unterstützt wurden wir hierbei auch von 14 Tauchern der DLRG. Die suche verlief wiederum ergebnislos. Dementsprechend trafen wir uns am Neujahrsmorgen zum dritten Mal am Vorstaubecken, um die Suche nach dem Vermissten fortzusetzen. Bereits nach weni-gen Minuten wurden die Befürchtungen aller eingesetzten Kräfte grausige Gewissheit; im Wurzelwerk eines Baumes wurde die Leiche des Jungen gefunden.
Am Beispiel dieses einen Jahres in der Geschichte unserer Löschgruppe lässt sich sicherlich ermessen, dass auch altgediente und erfahrene Kameraden bei Ausübung ihres Ehrenamtes manchmal an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen.
Um die Belastung etwas zu kompensieren und auch zum Zwecke der Kameradschaftspflege findet alljährlich ein Spiessbratenessen statt, je eine Weihnachtsfeier für Aktive und Senioren und in unregelmäßigen Abständen auch Urlaubsfahrten, selbstverständlich stets mit den Ehepartnern oder Lebensgefährten, die schließlich oft genug auf „ihre Feuerwehrmänner“ verzichten müssen. So haben wir, neben diversen Eintagestouren in der Vergangenheit, in 1988 zum Beispiel eine mehrtägige Fahrt nach Berlin unternommen, in 1990 einen Kurzurlaub in Großarl verlebt und sind in 1992 für mehrere Tage im Kleinwalsertal zu Gast gewesen.
Nach 1992 blieb für einen mehrtägigen Ausflug einfach keine Zeit mehr, waren die letzten 13 Jahre doch gespickt mit Führungswechseln, Neuanschaffungen und Arbeiten im und am Gerätehaus.
Kaum hatten wir 1990 unser 60-jähriges Bestehen gebührend gefeiert, wurde beschlossen, unser Gerätehaus zu vergrößern, da für Fahrzeuge und Gerät einfach nicht mehr genügend Raum zur Verfügung stand. Der Startschuss fiel einen Tag nach Ostern 1992. Vollständig in Eigenleistung, ohne finanzielle Unterstützung der Gemeinde und nur durch großzügige Spenden der Bevölkerung und ortsnahen Unternehmern ermöglicht, wurden an das bestehende Gerätehaus zwei Geschosse angebaut. In das Untergeschoss wurde ein Gerätewagen – Öl und eine Feldküche eingestellt, im Obergeschoss wurde ein Schlauch- und ein Pulveranhänger untergebracht sowie eine Werkstatt eingerichtet.
Ende des Jahres 1997 wurde uns dann seitens der Wehrführung angekündigt, dass ein hochmodernes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in Nosbach stationiert werden solle. In den nächsten 1 ½ Jahren wurden sodann Löschfahrzeuge aller möglichen Anbieter begutachtet, bis schließlich die Entscheidung für ein Tanklöschfahrzeug auf MAN-Fahrgestell und Metz-Aufbau fiel.
Am 20.11.1999 übergab dann Gemeinde-brandmeister Klaus Häger die Schlüssel für das 280.000 DM teure Fahrzeug an Löschgruppenführer Wilfried Ufer, der die Schlüssel sofort an seinen Nachfolger Dietmar Lange weiterreichte. Mit Übernahme des Tanklöschfahrzeuges endete nach 43 Jahren die aktive Dienstzeit von Löschgruppenführer Ufer, dessen Übertritt in die Ehrenabteilung an diesem 20. November noch lange und ausgiebig gefeiert wurde.
Auch der neue Löschgruppenführer Dietmar Lange sollte schon schnell das Vergnügen haben, ein neues Einsatzfahrzeug übernehmen zu dürfen. Am 01.12.2001 wurde der mittlerweile 28 Jahre alte Rüstwagen Mercedes/Bachert durch einen RW 1 auf MAN-Fahrgestell und METZ-Aufbau, Anschaffungspreis 370.000 DM ersetzt.
Der neue Rüstwagen, der als eines der letzten Fahrzeuge mit Landesmitteln bezuschusst wurde, verfügt unter anderem über einen pneumatischen Lichtmast mit 3000 Watt und 6 Metern Einsatzhöhe, eine Rettungsplattform für LKW-Unfälle, ein Hydraulik-Aggregat mit angebauter Schnellangriffshaspel für den Betrieb des hydraulischen Schneidgerätes S 180 und des hydraulischen Spreizers SP 40 sowie über eine Öl-Umfüllpumpe, Schneidbrenner und Schlauchboot.
Komplettiert wird der Fahrzeugbestand unserer Löschgruppe durch den zum Jahresende 2000 angeschafften Mannschafts-transportwagen auf Mercedes Fahrgestell.
Nachdem er mit überwältigender Mehrheit als stellvertretender Gemeindebrandmeister vorgeschlagen und gewählt worden war, wechselte Gemeindebrandinspektor Dietmar Lange – nach Absolvierung des noch notwendigen Lehrganges – in der letzten Maiwoche in die Wehrführung der Gemeinde Reichshof.
Seit dem 01.06.2002 wird unsere Löschgruppe nun von Hauptbrandmeister Gerd Trabert geführt, dem Enkel unseres ersten Löschgruppenführers August Geibel. Unterstützt in seinen Bemühungen um die Wehr wird Hauptbrandmeister Trabert von seinem Stellvertreter, Oberbrandmeister Horst Bochinsky.
Unter dieser gut harmonierenden Führung, dem bestmöglichen zur Verfügung stehenden Material und der sprichwörtlichen Treue der Kameraden zur Wehr muss es uns um die Zukunft der Nosbacher Feuerwehr wahrlich nicht bange sein.
In der Tradition der insgesamt 16 Kameraden, die im Laufe der Jahre für 35 bzw. 40 Jahre aktiven Dienst das Feuerwehrehrenzeichen in Gold verliehen bekommen haben, stehen seit dem 12.02.2001 nunmehr auch 11 Jugendfeuerwehrleute.
Gerade auch durch den Zustrom und die Begeisterung eben dieser jungen Wehrleute, kann die Bevölkerung gewiss sein, dass Nosbacher Feuerwehrmänner getreu ihrem Wahlspruch
auch in den kommenden Jahren ihren Nächsten zur Hilfe sein werden.